Jetzt loslegen – ach, morgen ist auch noch ein Tag!
Es gibt Aufgaben, die wir gerne übernehmen, wir freuen uns darauf, legen los und ohne viel Aufhebens ist die Sache erledigt. Und dann gibt es andere Arbeiten, die schieben wir unendlich vor uns her. Und das nicht, weil wir Erledigungen generell gerne so handhaben, eben vieles auf den letzten Drücker erledigen, sondern weil uns gerade hier etwas zutiefst hemmt: Etwa die Angst, zu versagen, nicht gut genug zu sein, nicht die erwartete Leistung zu bringen.
So manch ein Student kennt es: Alle Scheine sind gemacht, jetzt gilt es „nur“ noch die Abschlussarbeit zu erledigen. Auch wer schon im Berufsleben steht und eine Fortbildung absolviert hat vielleicht schon erlebt, dass eine Prüfung ansteht, um das begehrte Zertifikat zu erlangen, aber die Anmeldung immer wieder hinausgezögert wird, es gibt ja noch einen Prüfungstermin in einem Vierteljahr. Was haben wir schon erlebt, was wir in solchen Situationen tun? Verdrängen, Verschieben und Ablenken sind da Hilfsmittel, zu denen wir gerne greifen. Plötzlich kümmern wir uns mit Leidenschaft um den Haushalt, nur um nicht den Vortrag schreiben zu müssen. Es fallen uns alle möglichen Erledigungen ein, die nun zuerst abgearbeitet werden müssen, danach ist ja immer noch Zeit, die Prüfungsaufgaben zur Hand zu nehmen. Vielleicht häufen wir auch in unserem Kalender jede Menge Termine an, damit klar ist: Zeit für die unangenehme Aufgabe haben wir sicher nicht!